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Adam von Gliga

* 1922 IN BRATISLAVA
Adam von Gliga (rechts) als Offizier der Bundeswehr zusammen mit seinem Vorgesetzten, dem Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Kammhuber.
Adam von Gliga (rechts) als Offizier der Bundeswehr zusammen mit seinem Vorgesetzten, dem Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Kammhuber.

„BLITZKRIEG“ GEGEN DEN OSTEN

In den 1950er Jahren wird in der DDR immer wieder vor bundesdeutschen Angriffsplänen gewarnt, die sich angeblich gegen die sozialistischen Staaten richten. Die ehemaligen Bundeswehroffiziere Bruno Winzer und Adam von Gliga werden im Sommer 1960 zu Kronzeugen einer groß angelegten Pressekampagne. Die DDR-Medien stilisieren die beiden früheren Wehrmachtsangehörigen zu Überläufern aus Gewissensgründen. Ihre wahren Motive sind profaner Natur: Winzer hat Schulden. Er sammelt deshalb ab Ende 1957 Informationen und Dokumente für den DDR-Geheimdienst. Als dem Major der Luftwaffe die Enttarnung droht, flieht Winzer im Frühjahr 1960 in die DDR. Gliga ist wegen Urkundenfälschung und Einstellungsbetrugs 1959 aus der Bundeswehr entlassen worden. Ihm droht ein Prozess, dem er sich im Januar 1960 durch Übersiedlung in die DDR entzieht.

Da ich die politische Entwicklung und die Militärpolitik der Bundesregierung als sehr gefährlich für das deutsche Volk ansehe, bin ich hierhergekommen, um aus meinem Wissen heraus und meiner Erfahrung zu warnen.

Weil er mit seiner Situation in der DDR unzufrieden ist, nimmt Gliga Kontakt zum westdeutschen Bundesnachrichtendienst (BND) auf. Er wird 1963 verhaftet, wegen Spionage zu zehn Jahren Haft verurteilt und 1970 in den Westen abgeschoben.