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ARTHUR WEGNER

* 1900 IN BERLIN †1989 IN HALLE
Arthur Wegner, Katholik und Quäker, berichtet in der DDR über Probleme innerhalb der katholischen Kreise der Bundesrepublik. Für einen Vertreter des Nationalrates, der an das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) berichtet, verfasst er die Schrift „Katholische Christen im Kampf der Arbeiterklasse“.
Arthur Wegner, Katholik und Quäker, berichtet in der DDR über Probleme innerhalb der katholischen Kreise der Bundesrepublik. Für einen Vertreter des Nationalrates, der an das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) berichtet, verfasst er die Schrift „Katholische Christen im Kampf der Arbeiterklasse“.

NEUANFANG IN DER DDR

Der Jurist Arthur Wegner, Professor in Halle (Saale), wird 1937 von den Nationalsozialisten wegen seiner jüdischen Ehefrau seines Amtes enthoben. Frau und Tochter fliehen nach Großbritannien. Wegner wird kurz darauf von der Gestapo verhaftet. Nach Einstellung des Verfahrens gegen ihn, folgt er seiner Familie 1938 in die Emigration. Nach Kriegsende kehrt er nach Deutschland zurück. Die Westalliierten verweigern ihm jedoch die Rückkehr nach Halle. 1946 erhält er eine Professur in Münster und wird Leiter des Instituts für Kirchenrecht.

Wegner ist ein Kritiker von Adenauers Politik der Westintegration. 1959 spricht er sich in Ost-Berlin auf einer Veranstaltung des Nationalrates für die staatliche Anerkennung der DDR durch die Bundesrepublik aus. Das Düsseldorfer Kultusministerium geht deshalb dienstrechtlich gegen den politisch unliebsamen Wegner vor. Im August 1959 wird er in einem offiziellen Schreiben aufgefordert, seine „geistig-seelische und körperliche Verfassung“ untersuchen zu lassen. Kurz darauf wird ein Ermittlungsverfahren wegen Landesverrat gegen ihn eingeleitet.

Stellen Sie sich einmal vor, was für ein Schaden einem damit zugefügt wird, wenn man plötzlich verdächtigt wird, man sei nicht mehr so ganz richtig!

Wegner weiß, dass er kein Einzelfall ist. Er ist mit Walter Hagemann bekannt, der wie er in Münster lehrt und gegen den seit April 1959 aus ähnlichen Gründen ein Disziplinarverfahren läuft. Wegner versucht deshalb erst gar nicht sich zu wehren. Er geht in die DDR und bittet öffentlich um vorläufiges Asyl.

1963 erhält er eine Professur in Halle. Zwei Jahre später geht er in den Ruhestand. Arthur Wegner ist dankbar für die Aufnahme in der DDR. Dies zeigt sich auch in seinem 4.000 Seiten langen, unveröffentlichten Lebensbericht unter dem Titel „Der unbekannte Priester“. Jährlich schickt er Ergänzungen seiner Memoiren zur Aufbewahrung an das Zentralkomitee der SED.