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Gerlinde Breithaupt

* 1953 IN HANNOVER
Kirchliche Trauung von Gerlinde und Joachim Breithaupt im März 1982. Die Stasi überwacht die aus Ost und West angereisten Verwandten und Freunde. Sie vermutet, Gerlinde Breithaupt sei nicht nur aus Liebe zu ihrem Mann übergesiedelt.
Kirchliche Trauung von Gerlinde und Joachim Breithaupt im März 1982. Die Stasi überwacht die aus Ost und West angereisten Verwandten und Freunde. Sie vermutet, Gerlinde Breithaupt sei nicht nur aus Liebe zu ihrem Mann übergesiedelt.

LIEBE MIT HINDERNISSEN

Gerlinde Schnübbe wächst in einem evangelischen Pfarrhaus in Hannover auf. Sie studiert Theologie. Aus Neugier besucht sie Ende 1977 Erfurt, den Geburtsort ihres Vaters, und lernt dort den Theologiestudenten Joachim Breithaupt kennen und lieben. Es ist eine Liebe mit Hindernissen. Joachim möchte nicht in den Westen, Gerlinde zunächst nicht in den Osten. Sie informiert sich über mögliche Wege in die DDR. Den eigentlich zwingend vorgeschriebenen Aufenthalt in einem Aufnahmeheim lehnt sie strikt ab. Die Evangelische Kirche in der DDR setzt sich bei den staatlichen Stellen für das Paar ein. Das Aufnahmeheim bleibt Gerlinde dadurch erspart.

Und andere haben nur den Kopf geschüttelt und haben gesagt: ›Um Himmels willen, was hast du da eigentlich vor?‹

Einige ihrer Freunde in der Bundesrepublik reagieren mit Entsetzen auf ihre Übersiedlungspläne. Ihre Eltern machen sich große Sorgen, versuchen jedoch nicht, sie von ihrer Entscheidung abzubringen.

Im Sommer 1981 kann Gerlinde auf Dauer in die DDR einreisen. Der freundliche Empfang in der evangelischen Gemeinde in Roßla, in der sie ihr Vikariat macht, erleichtern ihr die Eingewöhnung, ebenso wie der sehr familiäre und persönliche Umgang in der Evangelischen Kirche in der Kirchenprovinz Sachsen. Sie fühlt sich wohl. Nur die Stasi bleibt misstrauisch. Das Telefon des Paares wird überwacht, wichtige Gespräche führen sie im Wald.