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RAF/Stasi

Fahndungsplakat aus dem Jahr 1984, mit dem nach RAF- Terroristen gesucht wird. Die zehn in der DDR untergetauchten RAF-Mitglieder sind hervorgehoben.
Fahndungsplakat aus dem Jahr 1984, mit dem nach RAF- Terroristen gesucht wird. Die zehn in der DDR untergetauchten RAF-Mitglieder sind hervorgehoben.

VERSTECKT IN DER DDR: DAS MINISTERIUM FÜR STAATSSICHERHEIT UND DIE ROTE ARMEE FRAKTION

Eines der größten Staatsgeheimnisse der DDR kommt im Zuge der Friedlichen Revolution 1989/90 ans Licht: Zehn in der DDR untergetauchte ehemalige Mitglieder der Roten Armee Fraktion (RAF) werden innerhalb von wenigen Tagen im Sommer 1990 verhaftet. Offiziell hat sich die DDR stets gegen jegliche Form des Terrorismus gestellt und entsprechende internationale Abkommen unterzeichnet. Tatsächlich bietet das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) RAF-Aussteigern Zuflucht. Auch aktive RAF- Mitglieder unterstützt die Stasi – durch freies Geleit über den Flughafen Schönefeld in Fluchtländer und zu Ausbildungslagern im Nahen Osten. Außerdem werden RAF-Mitglieder an Schusswaffen und Handgranaten trainiert.

Keine terroristischen Gewalttaten auf unserem Territorium.

Inge Viett ist die Kontaktperson der RAF zur Stasi. Sie kennt den MfS-Oberst Harry Dahl von der Abteilung XXII „Terrorismusabwehr“ und erwägt ein Untertauchen von RAF-Mitgliedern in Schwarzafrika. 1980 bietet ihr Dahl völlig unerwartet an, die international gesuchten Terroristen mit neuen Identitäten zu versehen und in der DDR zu verstecken. Nur wenige MfS- Mitarbeiter sind neben Stasi-Chef Erich Mielke in diese Operation eingeweiht. Staatschef Erich Honecker bestreitet zeitlebens jegliches Wissen.

Das MfS kontrolliert die RAF-Aussteiger mit 20 Inoffiziellen Mitarbeitern (IM). In den DDR-Alltag fügen sie sich gut ein und sind dankbar für den Schutz vor langen Gefängnisstrafen.